Gut besuchtes LiteraTurnier – 22. November 2023

LiteraTurnier ganz im Zeichen von Uneinigkeit

Am 22. November ging das 27. vom Förderverein der Stadtbücherei Werne organisierte LiteraTurnier über die Bühne. Gestritten wurde diesmal im wahrsten Sinne des Wortes über Familienromane, und das, obwohl die Auswahl "ganz ohne Pilcher" auskam. Den Grund dieser Uneinigkeit brachte Magnus See mit dem Kommentar auf den Punkt, wie unterschiedlich man Bücher doch lesen könne.

Während Ludger Burmann sich regelrecht über das Setting in der Novelle „Nachtdiebe“ von Bodo Kirchhoff aufregte, beschrieb Liane Jäger die Story als "verwirrend und nebulös". Im Gegensatz dazu fand sie, dass das von ihr selbst vorgestellte Buch "Mittsommertage" von Ulrich Woelk alllein durch diverse Philosophie-Zitate zum Weiterdenken anrege, was Ludger Burmann sogleich einkassierte, da ihm die Geschichte zu konstruiert und nicht lesenswert erschien. Doch um die Zuhörer endgültig in ihrer Überlegung, das Buch nun zu lesen oder lieber nicht, zu verwirren, beschrieb Magnus See es als "Potpourri der guten Laune". Widersprüchlicher konnten die Buchbeschreibungen dieses Mal kaum sein. Denn auch der Roman über das Erwachsenwerden "Nicht von dieser Welt“, geschrieben von Michael Ebert, konnte lediglich sehr milde Begeisterungsstürme auslösen. Immerhin schlussfolgerte Magnus See, dass man sich wiederfände, wenn man sich darauf einließe. Das schwierigste Buch, "Netanjahus" von Joshua Cohen, hatte sich Hartmut Marks vorgenommen, denn ohne zu googeln sei das Buch einfach nicht verständlich. Eine Einschätzung, die tatsächlich alle Streithähne einte. Positiv sei anzumerken, dass man tatsächlich viel über die jüdisch-arabische Geschichte erfahre. Aber selbst Magnus See, der sonst zuverlässige Buch-Erklärer, meinte nur, dass er nicht wisse, was er dazu sagen solle und zitierte damit gleichzeitig einen Satz aus dem Buch.

Am Ende blieb die Erkenntnis, dass ein schöner gemeinsamer Grillabend nicht immer dazu führt, dass man sich für das richtige Buch zur Vorstellung entscheidet und dass Erinnerungen das sind, was man selbst daraus macht.

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